Restaurierung Storchennest

 

In ganz Westeuropa gilt der Storch auf dem Dach bis heute als Symbol der Fruchtbarkeit, als Kinderbringer, Frühlingsbote und ausgesprochenes Glückszeichen. In vielen Gegenden war es weitverbreiteter Brauch, ihm das Nisten auf dem Dach zu erleichtern, indem man dort tellerförmige Metallgestelle anbrachte, die die Nester tragen sollten.
So gab es, weithin unbemerkt, auch seit fast 100 Jahren ein Storchennest auf dem 23 Meter hohen First der Rentkammer im Schlosshof, bis der Zahn der Zeit – oder besser gesagt ein heftiger Sturm – die Halterung abknicken ließ und es erforderlich machte, den 38 kg schweren, korrodierten Metallkorb zu bergen. Störche hatten allerdings schon lange nicht mehr den Weg nach Erbach gefunden, von Storchennachwuchs ganz zu schweigen.

Die gemeinnützige „Erbacher Plattform – Verein für Innenstadtprojekte e.V.“ hat sich nun, fachlich beraten durch den NABU Odenwaldkreis, der Nachwuchsfrage in Erbach angenommen. Der Verein hat den Metallkorb restaurieren und eine neue Halterung bauen und von innen sturmsicher befestigen lassen. Wenn es gelingt, auf diese Weise wieder ein Storchenpaar anzulocken, wird in Erbach aufgrund der sprichwörtlichen Treue der Störche viele Jahre geklappert! „Dem Nachwuchs und dem Glück in Erbach eine Chance geben“ lautete daher der Wahlspruch für dieses Projekt.

Nach der Restaurierung des Metallkorbes hatte sich eine Gruppe des Erbacher Naturkindergartens Nimmersatt eingefunden und die Kinder hatten mit Feuereifer die metallene Nisthilfe gemütlich mit Weidenzweigen, Heu und Stroh ausgepolstert. Am 19. Oktober 2024 wurde dann unter Applaus der zahlreichen Zuschauer von der Freiwilligen Feuerwehr in Erbach mit der Drehleiter das Storchennest wieder an seinen angestammten Platz in 23 Meter Höhe gebracht und von innen sturmsicher für die nächsten 100 Jahre befestigt. (siehe auch Presseartikel)



 

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